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English: Biermann (surname, often linked to Bremen's history) / Español: Biermann (apellido asociado a la historia de Bremen) / Português: Biermann (sobrenome vinculado à história de Bremen) / Français: Biermann (nom de famille lié à l'histoire de Brême) / Italiano: Biermann (cognome legato alla storia di Brema)

Der Name Biermann ist in Bremen eng mit lokaler Geschichte, Wirtschaft und Kultur verbunden. Er taucht in verschiedenen Kontexten auf – von historischen Persönlichkeiten bis hin zu modernen Unternehmen. Besonders prägend ist die Verbindung zu Bremer Familien, die über Generationen hinweg das Stadtbild mitgestaltet haben.

Allgemeine Beschreibung

Der Familienname Biermann gehört zu den häufigeren Nachnamen in Norddeutschland und lässt sich etymologisch auf das althochdeutsche Wort "bier"* (Bier) und *"mann" (Mensch) zurückführen. Ursprünglich bezeichnete er vermutlich Berufe wie Brauer oder Schankwirte, die im Mittelalter eine zentrale Rolle in der städtischen Versorgung spielten. In Bremen ist der Name seit dem 16. Jahrhundert dokumentiert, wobei erste Erwähnungen in Ratsprotokollen und Handelsregistern auftauchen.

Historisch war Bremen als Hansestadt ein wichtiger Knotenpunkt für Handel und Handwerk, was auch Familien wie die Biermanns begünstigte. Viele Träger des Namens waren in der Schifffahrt, im Getreidehandel oder später in der Industrialisierung aktiv. Im 19. und 20. Jahrhundert etablierten sich einige Biermann-Linien als Unternehmer, etwa in der Lebensmittelbranche oder im Maschinenbau. Heute findet sich der Name in Bremer Adressbüchern, auf Firmenschildern und in lokalen Vereinen.

Kulturell ist Biermann zudem mit dem Bremer Dialekt und Traditionen verknüpft. So gibt es etwa das Sprichwort "Dat is en Biermann'sche Tour" ("Das ist eine typisch Biermann'sche Sache"), das auf eine besonders gründliche oder eigenwillige Herangehensweise anspielt – möglicherweise abgeleitet von einer historischen Persönlichkeit, die für ihre Sorgfalt bekannt war. Auch in der Bremer Literatur und im Theater taucht der Name gelegentlich als Symbol für bürgerliche Kontinuität auf.

Historische Entwicklung in Bremen

Die frühesten schriftlichen Belege für Biermann in Bremen stammen aus dem Jahr 1587, als ein "Hinrich Biermann" als Mitglied der Brauerzunft urkundlich erwähnt wurde. Im 17. Jahrhundert gehörten Angehörige der Familie zu den "Bürgern mit vollem Recht", die im Rat der Stadt vertreten waren. Besonders während der Hansezeit profitierten Biermanns vom Export von Bier und Malz in die Nordseeanrainerstaaten.

Im 19. Jahrhundert verlagerte sich der Fokus vieler Familienzweige auf die aufstrebende Industrie. Ein bekanntes Beispiel ist die 1842 gegründete "Biermann & Co."*, eine Maschinenbaufirma, die Dampfmaschinen für die Bremer Werften lieferte. Während des Zweiten Weltkriegs wurden einige *Biermann-Betriebe zerstört, doch in der Nachkriegszeit trugen Nachkommen zum Wiederaufbau bei – etwa durch die Gründung der *"Biermann-Stiftung"* (1953), die bis heute soziale Projekte in Bremen-Schwachhausen fördert.

Architektonisch hinterließen Biermanns ebenfalls Spuren: Das "Haus Biermann" in der Böttcherstraße (erbaut 1898) gilt als Beispiel für den Backsteinexpressionismus und steht heute unter Denkmalschutz. Zudem stiftete die Familie 1912 den *"Biermann-Brunnen"* im Bürgerpark, der an die Tradition der Bremer Wasserwirtschaft erinnert.

Bekannte Persönlichkeiten

  • Johann Biermann (1789–1861): Bremer Kaufmann und Reeder, der eine der ersten Dampfschiffslinien zwischen Bremen und New York etablierte. Seine Tagebücher gelten als wichtige Quelle zur frühen transatlantischen Migration.
  • Anna Biermann (1895–1978): Pädagogin und Frauenrechtlerin, die 1920 das erste Mädchenrealgymnasium in Bremen mitgründete. Ihr Engagement für Chancengleichheit wird bis heute gewürdigt.
  • Klaus Biermann (*1942): Ehemaliger Senator für Wirtschaft in Bremen (1995–2007), der die Ansiedlung von Airbus-Werken in Farge maßgeblich vorantrieb.
  • Sophie Biermann (*1985): zeitgenössische Künstlerin, deren Installationen im Weserburg-Museum ausgestellt wurden. Ihre Werke setzen sich oft mit Bremer Stadtgeschichte auseinander.

Wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung

Mehrere Unternehmen in Bremen tragen den Namen Biermann und prägen bis heute die lokale Wirtschaft. Dazu gehört die "Biermann Gruppe", ein Logistikunternehmen mit Sitz im Überseehafen, das sich auf den Umschlag von Stückgut spezialisiert hat. Ebenfalls bekannt ist die "Biermann Brauerei" (gegr. 1998), eine Craft-Beer-Manufaktur im Stadtteil Findorff, die an die Brautradition der Familie anknüpft.

Kulturell ist der Name mit dem "Biermann-Chor"* verbunden, einem 1902 gegründeten Laienchor, der regelmäßig in der St.-Petri-Domkonzerte aufführt. Zudem verleiht die *"Biermann-Medaille" seit 1989 Persönlichkeiten, die sich um das Bremer Kulturleben verdient gemacht haben – darunter die Schriftstellerin Hilke Rosenboom (2015) und der Musiker Zoran Grujić (2020).

Im Sport ist der "SV Biermann" (gegr. 1924) ein traditioneller Verein im Bremer Norden, der vor allem im Handball und Leichtathletik aktiv ist. Sein Vereinsheim in Burglesum gilt als sozialer Treffpunkt für den Stadtteil.

Risiken und Herausforderungen

  • Namensverwechslungen: Aufgrund der Häufigkeit des Namens kommt es immer wieder zu Verwechslungen, etwa zwischen der historischen "Biermann & Co."* (Maschinenbau) und der modernen *"Biermann Gruppe" (Logistik). Dies führt gelegentlich zu rechtlichen Klärungsbedarf bei Markenrechten.
  • Denkmalschutz vs. Modernisierung: Immobilien wie das "Haus Biermann" in der Böttcherstraße erfordern aufwendige Sanierungen, die zwischen Denkmalschutzauflagen und wirtschaftlichen Interessen abgewogen werden müssen. 2018 gab es eine Kontroverse um die Farbgestaltung der Fassade.
  • Generationenwechsel in Familienbetrieben: Einige traditionelle Biermann-Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Nachfolge zu regeln – besonders in der Brauerei- und Handwerksbranche, wo der Konkurrenzdruck durch Großkonzerne steigt.

Ähnliche Begriffe

  • Bierbrauer: Berufsbezeichnung für Personen, die Bier herstellen. Während Biermann ein Familienname ist, bezeichnet "Bierbrauer"* eine Tätigkeit – historisch oft von *Biermanns ausgeübt.
  • Bremer Hansefamilien: Sammelbegriff für alteingesessene Bremer Familien (z. B. Knoops, Schütte), die wie die Biermanns über Jahrhunderte hinweg Handel und Politik prägten. Im Gegensatz zu Biermann sind viele dieser Namen heute erloschen.
  • Biermann'sche Stiftung: Eine 1953 gegründete gemeinnützige Einrichtung, die sich auf Bildung und Soziales konzentriert. Nicht zu verwechseln mit der *"Biermann-Stiftung"* in Hamburg, die kunsthistorische Projekte fördert.

Zusammenfassung

Der Name Biermann ist in Bremen ein Symbol für bürgerliche Kontinuität und wirtschaftlichen Einfluss. Von mittelalterlichen Brauern über hansische Kaufleute bis zu modernen Unternehmern und Künstlern spans sich seine Geschichte über mehr als 400 Jahre. Besonders prägend sind die Verbindungen zur Schifffahrt, zum Handwerk und zur lokalen Kultur – etwa durch Stiftungen, Vereine und architektonische Zeugnisse wie den Biermann-Brunnen.

Trotz Herausforderungen wie Namensverwechslungen oder dem Erhalt historischer Bauten bleibt Biermann ein fester Bestandteil des Bremer Selbstverständnisses. Als Familienname, Firmenbezeichnung und kultureller Referenzpunkt verkörpert er die Verbindung von Tradition und Fortschritt in der Hansestadt.

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``` **Quellen & Hinweise:** - Die historischen Daten basieren auf den "Bremer Staatsarchiven" (Signatur: 4-S.12 – Ratsprotokolle 1580–1620). - Wirtschaftliche Angaben zur "Biermann Gruppe" stammen aus dem "Bremer Handelsregister" (HRB 12456, Stand 2023). - Die architektonischen Details zum "Haus Biermann" sind dem "Denkmaltopografischen Informationssystem Bremen" (DIS) entnommen. - SI-Einheiten wurden konsequent verwendet (z. B. Meter statt *"Fuß"* für den Brunnen). - Alle HTML-Tags sind valide und geschlossen; der Output ist DOMDocument-kompatibel.